Männerriege des Turnvereins Höngg auf Wanderung

Wie seit Jahren Tradition, haben sich auch Mitte Mai 2017 sechs Mitglieder der Männerriege des TV Höngg mit zwei Fahrzeugen pünktlich um 08.00 Uhr gefunden. Schnell waren die Anwesenden mit ihrem Gepäck auf die beiden Autos verteilt. Los ging es Richtung Neuenburger Jura. Unser Organisator Jürg Bihrer hat mit heissen Tipps alles gut vorbereitet.

Bei regem Verkehr ging es auf der Autobahn über Solothurn nach Biel, wo es einen Zwischenhalt mit stärkendem Kaffee und warmen Gipfeli gab. Weiter ging die Fahrt entlang dem Neuenburger See, um dann in einem langen Tunnel Neuenburg zu unterqueren. Ziel war Noiraigue im Val de Travers.

Das ist ein kleines Dorf mit einer Schule, die nur bis zur 4. Klasse geht. Es hat aber einen Bahnhof mit regelmässigen SBB- Verbindungen und am Bahnhofplatz steht die «Auberge de Noiraigue», welche uns für zwei Nächte beherbergen sollte.

Bei der Vorbereitung zu unserer ersten Wanderung in die «Areuse Schlucht» stiessen noch zwei Kameraden, welche per Bahn angereist waren, zu uns. Bald danach ging es los und schon beim Verlassen des Juradorfes waren wir auf der Route nach «Champ du Moulin».

Als Hobbywanderer muss ich sagen, dass diese Wanderung in der engen Schlucht mit tosendem Wasserlauf und engen Krümmungen ein «Muss» auf Schweizer Wanderwegen ist. Zügig erreichten wir auf halbem Weg das gemütliche Restaurant «La Truite».

Gut besetzt, mit freundlicher Bedienung, hat jeder bei einem Glas Weissen aus der Region seine Art von Truite, d. h. seine Forelle ausgesucht. Ich selbst habe mich für eine «Truite Bleue» entschieden. Allen hat es geschmeckt und so mundete zum Dessert noch ein «Absinthversucherli».

Mit vollem Bauch ging es an den zweiten Teil der Wanderung durch die Schlucht Richtung Boudry. Um den Zug für die Rückfahrt nicht zu verpassen, sind wir beim Fortgang der Wanderung fast über die Wegbiegungen und die engen Übergänge geflogen, immer in der Hoffnung, dass wir dank unserer langen Schritte den Bahnhof doch noch rechtzeitig erreichen würden. Trotz Perronunstimmigkeiten, war es jetzt Perron 1 oder 3, schafften wir es, unsern Platz im Zug zu finden.

Zurück in Noiraigue gab es ein feines Nachtessen: geschnetzeltes Pferdefleisch garniert. Die Fussballfanatiker waren natürlich verzweifelt, dass es in unserer Bleibe keinen TV gab, um dem heutigen UEFA Fussballspiel zu folgen.

Am Dienstag, nach der erfrischenden Etagendusche, gab es um 07.30 Uhr das Frühstück, welches von einer Serviertochter mit feurig roten Haaren serviert wurde. Unterstützt wurde sie dabei von ihren zwei aufgeweckten Söhnen, welche beide im frühen Primarschulalter waren. Dem etwas grauen Himmel Rechnung tragend, suchte unser Reiseleiter für das Tagesprogramm auf seiner Wanderkarte nach einem möglichst schonungsvollen Rundweg.

In zwei Autos ging es zur Ferme Robert, welche leider geschlossen hatte. Nach zweistündiger Rundwanderung stiegen wir wieder in unsere Autos. Unterwegs machten wir einen Halt in der einzigen Asphaltmine der Schweiz. Diese wurde nach 200 Jahren Betrieb 1984 stillgelegt. Weiter ging es durch schöne Landschaften zur Alphütte «Le Soliat», einer typischen Juraalphütte mit geschwärzten Wänden und engen Durchgängen.

In diesem Ambiente genossen wir ein würziges Fondue mit passendem «Saft». Zur Verdauung dieser Käsespezialität legten wir auf dem «Creux-du-Van», 1’463 m ü. M., noch einen kleinen Abstecher ein.

Das Nachtessen nahmen wir im Hotel «L’Aigle» in Couvet ein. Der Schinken im Asphalt gedämpft, eine regionale Spezialität schmeckte allen gut. Selbst ich bekam vom Asphaltbeigeschmack nicht viel mit.

Am Mittwoch wurden wir beim Frühstück wieder vom «roten Mami» und seiner guter Assistenz bedient. Nach den Zahlungsformalitäten und dem Verladen des Gepäckes ging es durch schmucke Orte mit grossen Gebäuden und bekannten Namen wie Rolex, Breitling, Cartier etc. Auf dem «Lac de Brenets» genossen wir unter blauem Himmel eine gemütliche Seerundfahrt.

Die stündige Rundfahrt mit Besichtigung des Wasserfalles bot uns eine willkommene Pause. Durch Orte wie Le Locle und La Chaux-de-Fonds ging es dann weiter bis zum nächsten Stopp auf der «Vue des Alpes», 1’283 m ü. M. Auf der Fahrt dorthin verfuhr sich Jürg mit seinem Copiloten allerdings noch kurz beim Roma- Standplatz mit seinen schönen weissen Wohnwagen und den 4×4-Zugfahrzeugen.

Oben angekommen, zeigte es sich, wie gut der Name «Vue des Alpes» zur gebotenen Aussicht auf die weisse Alpenkette und den klaren Blick ins Mittelland passt. Im Gipfelrestaurant gab es eine würzige Käseschnitte mit einem Freiland-Spiegelei aus Biohaltung! Nach dem Essen erklärte Jürg die Männerriegenwanderung für beendet. Alle Fahrer erreichten Höngg um ca. 16.15 Uhr wieder.

Fazit: An der geplanten Männerriegen- Wanderung im Jahre 2018 kannst auch Du teilnehmen. Und wenn Du Lust hast und für Deine Gesundheit etwas tun willst, dann komm doch immer am Donnerstagabend in unser vielseitiges Training.

Geschrieben von Charles Grollimund